Fokusstacking.

 

Was ist Fokus Stacking, und wofür wird es benötigt?

 

Fokus Stacking (stacking=stapeln) ist eine Möglichkeit, in der Fotografie die Schärfentiefe zu erweitern.

Bei Aufnahmen im Nahbereich verkleinert sich die Schärfentiefe mit jedem cm, dem man sich dem Motiv nähert. Bei Makroaufnahmen oft so deutlich, daß z.B. bei einem Insekt nicht mal mehr das komplette Auge scharf ist. Ein abblenden (um die Schärfentiefe zu vergrößern) ist in diesem Umfang gar nicht möglich, weil entweder Licht fehlt, oder man in den Bereich der Beugungsunschärfen kommt.

Hier kommt nun Fokus Stacking zum Einsatz.

Es werden mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Fokuspunkten aufgenommen. Üblicherweise fokussiert man den vordersten Punkt des Motivs, macht dann das erste Bild. Nun wird der Fokus ein wenig nach hinten verschoben und erneut eine Aufnahmen gemacht. Das wiederholt man, bis man am hintersten Punkt des Motivs angelangt ist.

Je nach Motivgröße, Brennweite und Blendenwahl ergeben sich nun unterschiedlich viele “identische” Bilder mit unterschiedlichen Schärfepunkten.

Diese werden mittels Stacking-Software zu einem durchgehend scharfen Bild verrechnet.

 

Welche Aufnahmemöglichkeiten gibt es?

 

Es gibt je nach Kamera unterschiedliche Möglichkeiten, die Einzelaufnahmen für das Stacking aufzunehmen.

Bei Kameras ohne interne Hilfsfunktionen ist ein Stativ zwingend notwendig, das Motiv muss statisch sein.

Hier kann dann entweder manuell jeder einzelne Punkt den man sich wünscht fokussiert werden, oder man nutzt einen Makroschlitten.

Eine leichte Brennweitenveränderung durch den wandernden Fokuspunkt verrechnet die Stackingsoftware problemlos.

Es gibt auch für manche Kamerasysteme Smartphone-Apps, die den Fokus der Kamera per WLAN steuern, und somit die ganze Arbeit des Fokussierens übernehmen.

Manche Kamerasysteme haben eine Fokusbracketingfunktion an Bord, diese übernimmt dann ebenso die Aufnahmen selbstständig. Üblicherweise muss man bei diesen Funktionen eine Schrittweite eingeben (wie weit der Fokus nach hinten wandert), ebenso die Anzahl der gewünschten Einzelaufnahmen. Die Schrittweite und die Anzahl der Frames müssen durch Versuche ermittelt werden, bei den Apps gibt´s teilweise Unterstützung.

Manche Kamerasysteme bieten eine weitere Möglichkeit, und zwar die sogenannte Postfokusfunktion auf Basis von 4K- oder 6K-Foto, also eigentlich eine Filmaufnahme. Ursprünglich ist die Postfokusfunktion dafür gedacht, erst nach der Aufnahme den Schärfepunkt im Bild festzulegen.

Die Kamera sucht sich hierfür vollautomatisch alle fokussierbaren Punkte im Bild und bietet hinterher an, den Schärfepunkt z.B. mittels Touchscreen dort hin zu verschieben, wo man möchte. Für das Stacking nutzt man diesen 4K- oder 6K-Film, zerlegt ihn am PC in Einzelframes als JPG.Vorteil dieser Methode ist nicht nur die Einfachheit, sondern die unglaubliche Geschwindigkeit mit der die Aufnahmen gemacht werden. Üblicherweise mit 30-60 Frames/Sekunde.

Das bietet die Möglichkeit, nicht nur lebende Tiere aufzunehmen, sondern dies sogar Freihand zu tun.

Einige dieser Kameras mit der Postfokusfunktion können sogar intern stacken.

 

Wie werden die Aufnahmen gestackt?

 

Für das stacken/stapeln/verrechnen der Einzelaufnahmen wird eine Stacking-Software benötigt.

Hier gibt es etablierte Pay-Programme, aber auch kostenlose Programme.

Jede Software hat seine Eigenheiten. Hier bietet es sich an, verschiedene Programme in der Testversion zu auszuprobieren, ob sie einem zusagen.

In die Stackingsoftware werden die aufgenommenen Frames importiert, je nach Programm gibt es verschiedenen Methoden des stackens. Nicht jede Methode ist für jede Anzahl von Frames geeignet, nicht jede Methode eignet sich für jede Art des Motivs, hier muss man probieren oder nach Vorgaben des Programmes arbeiten. Jede Stacking-Art bietet ein leicht unterschiedliches Ergebnis. Oft bilden sich um das gestackte Bild leichte Unschärfen und Auren, die je nach Software gleich bearbeitet werden können, oder man nutzt für die Nachbearbeitung die üblichen Bildbearbeitungsprogramme.

 

Sonstiges

 

Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, Stacking zur Rauschreduzierung und Kontrastverbesserung zu nutzen.

Gerade Nachtaufnahmen rauschen gerne. Hier kann man auf dem Stativ mehrere identische Aufnahmen machen, bei jeder Aufnahme sieht das Rauschen etwas anders aus.

Durch das Stacken dieser Aufnahmen reduziert sich das Rauschen. Kontraste werden verstärkt.

ambitionierte Hobbyfotografie.

Aus der Knipserei im Rahmen der Familie im Garten und im Zoo entstand eine richtige Leidenschaft für die Tier- und Naturfotografie.

Auf dieser liegt inzwischen der Schwerpunkt, aber auch andere Themen wie z.B. der Rennsport verleiten mich immer wieder zum Fotografieren.

Stets auf der Suche nach einem tollen Motiv und mit dem bestreben, es mit bestmöglicher Qualität zu präsentieren.